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Reise

Das schönste Dorf Spaniens: Fornalutx auf Mallorca.

Katalanische Seele: Stilsicher, schön und selbstbewusst. Fornalutx.

Fornalutx, Mallorca – 1.000 Jahre Geschichte zum Anfassen.

Fornalutx – 1.000 Jahre Geschichte zum Anfassen.

Wie ein natürliches Bollwerk trennt der Pass des „Coll de Sóller“ den Pauschaltourismus von Fornalutx. Am sonnigen Hang des Tramuntana Gebirges thront die pittoreske Schönheit über der alten maurischen Stadt Sóller. „Sulliar“, maurisch für Gold, doch kein Metall ist gemeint, das Gold der fruchtbaren Olivenbäume, in diesem paradiesischen Garten, klimatisch begünstigt und wasserreich. Auch der Tunnel, der 1995 trotz heftiger Proteste unter den „Coll de Sóller“ gegraben wurde, ändert daran nichts. Die hohe Maut schreckt ab und die winzige Bergstrasse, die alternativ kostenlos genutzt werden könnte, tut das ihrige. Sie bezwingt rund 500 Höhenmeter und fordert mit ihren 36 Kurven und Spitzkehren auf nur 6,8 Km auch solide Mägen heraus. Vor allem, wenn es heiss ist.

Dichtes Grün und Blütenpracht prägen Fornalutx auf Mallorca.

Dichtes Grün und Blütenpracht prägen Fornalutx.

Noch vor 20 Jahren wusste kein Mallorca Tourist, wo oder was Fornalutx eigentlich ist. Das auf ein über 1.000 Jahre altes Gehöft aus der maurischen Zeit zurückgehende Dorf, liegt idyllisch eingebettet an einem sonnigen Hang des aufsteigenden Tramuntana Gebirges hoch über Sóller. Sóller, ein Ort, an dem in der maurischen Zeit Olivenbäume kultiviert wurden, aus dem das Olivenöl, das „Sulliar“ Gold reichlich gewonnen wurde. Der natürliche geschützte kreisförmige Hafen unweit, Port de Sóller, war optimaler Logistik Stützpunkt, um Olivenöl, Zitrusfrüchte und mehr zu verschiffen. Schnell erlangte das Tal durch sein einzigartiges Mikroklima und die Lage im Mittelmeer nahe Barcelonas finanziellen Reichtum und weckte die Begehrlichkeiten von Seeräubern und Katalanen, die Mallorca 1229 unter Jakob dem I von Aragón, auch „Jaime el Conquistador“ genannt, zurück eroberten. Mit einem stattlichen Heer von 13.000 Mann landet „Jaime el Conquistador“ am 9. September in der Bucht von Santa Ponça, schlug das entgegen gesandte maurische Heer vernichtend  und erstürmte am Silvestertag die Hauptstadt Palma. Nach nur drei Monaten war Mallorca zurückerobert. Am Abend des 31.12.1229 kapitulierten die Mauren bedingungslos.

Fornalutx, Mallorca – die eigentliche Attraktion ist der Ort selber.

Fornalutx – die eigentliche Attraktion ist der Ort selber.

Dem Dornröschenschlaf, in dem Fornalutx in den Zeiten des ersten Tourismusbooms auf Mallorca lag, verdankt es seine erhaltene Ursprünglichkeit und den Charme und seine mehrfache Prämierung als “schönstes Dorf Spaniens“. Man flogt nach Mallorca, um am Strand in der Sonne zu liegen, nicht um ins Landesinnere, in die Berge zu fahren. Überdies gab es den „Túnel de Sóller“ noch nicht. Die Anreise dauerte von Palma de Mallorca wahrlich Stunden, mit der alten, klapprige Bahnverbindung, dem „Ferrocarril“, alternativ über die endlose, nicht enden wollende kleine Küstenstrasse mit dem Bus oder den Bergpass des „Coll de Sóller“. Mietwagen gab es auch fast keine und an Bootsverbindungen war schon gar nicht zu denken. Unvorstellbar, sich, selbst, wenn man von den landschaftlichen Schönheiten gewusst hätte, ein solches Unterfangen im Urlaub zu zumuten. Zeiten, in denen gelungene Urlaube in Körperbräune bewertet wurden. So blieb Sóller und Fornalutx so, wie es sich heute noch präsentiert, vor allem Fornalutx: Wunderschön, ohne Bausünden, ursprünglich vom Stil und der Lebensart der stolzen und wohlhabenden Mallorquinos geprägt.

Fornalutx – eine Reise zum ursprünglichen Mallorca.

Hinter Fornalutx, Mallorca erhebt sich das Tramuntana Gebirge.

Hinter Fornalutx erhebt sich das Tramuntana Gebirge.

Malerisch liegen die Gehöfte von Fornalutx in dem wunderschönen, Amphitheater gleichen Berghang, des aufstrebenden Tramuntana Gebirges. Die Serras steigen fotogen auf über 1.000 m hinter dem Dorf an. Aus dem Tal erkennt man schon den Wasserreichtum der Region. Barrancos, Fluss- und Bachläufe, die aus den scharf eingeschnittenen Bergformationen der Sierra über Jahrtausende vom Wasser geformt wurden, spenden auch in der grössten Sommerhitze beständig Wasser, machen so die Ebene um Sóller mit dem milden und windgeschützten mediterranen Klima zu einem Garten Edens!

Die engen Gassen von Fornalutx auf Mallorca – pittoreske Schönheiten.

Die engen Gassen von Fornalutx – pittoreske Schönheiten.

Für Fornalutx braucht der Besucher Zeit und Muse. Nichts für hektische Menschen, die mit Reiseführer vor der Nase von einer Attraktion zur nächsten eilen wollen. Die Attraktion an sich ist Fornalutx, der Ort selber. Durch die engen Gassen zu schlendern, Wasserkanäle zu entdecken, die Blumen und Pflanzenpracht zu geniessen, in Blumentöpfen in den Gassen, aus versteckten Gärten heraus wuchernd, in einsamen Gassen das Plätschern eines kleinen Brunnens in der Mittagshitze zu hören und sich an ihm zu erfrischen und die schattenspendende Kühle der historischen Bauten in der erbarmungslosen Sommerhitze zu geniessen. Nach Fornalutx kommt man wegen dem Gefühl, dem Flair, das durch die Gassen weht, der Schönheit und Ruhe einer vergangenen Zeit, die Inspiration, Kraft und Ruhe gibt.

Frühmorgens in Fornalutx auf Mallorca – erfrischende Morgenkühle kündigt einen heissen Sommertag an.

Frühmorgens in Fornalutx – erfrischende Morgenkühle kündigt einen heissen Sommertag an.

Schön ist Fornalutx immer. Besonders schön aber in der Hochzeit des Frühlings. Kommt man an und steig aus dem Auto, wird man vom Duft eines Blütenmeeres überwältigt. Als würde man ein Treibhaus betreten, wird die Nase mit intensiven Düften geflutet – exotische von Zitrusfrüchten und Blumen. Euphorische Gefühle löst das aus. Gerüche, die einzige Sinneswahrnehmung, die an unser Gehirn direkt und ungefiltert weitergeleitet werden. Besonders schön ist es auch zu dieser Jahreszeit, so man in Fornalutx wohnt, frühmorgens, kurz nach Sonnenaufgang, den Fussweg hinab nach Sóller zu wandern.

Der Weg führt durch Orangenhaine und überall wird schon fleissig gearbeitet. Eine frische aber angenehme Morgenkühle liegt über den Feldern, die irgendwie die herannahende Mittagshitze erahnen lässt. An der winzigen alten Strasse hinab nach Sóller stehen überall Körbe, die bis oben mit frischen Orangen gefüllt sind. Sie werden von kleinen Lastwägen abgeholt und an Hotels, Cafés, Restaurants verteilt, wo man zum Frühstück frisch gepressten Orangensaft geniesst. Und was für ein Genuss, frisch geerntet vom Baum. Das nach dem frühen Aufstehen gegen Mittag Müdigkeit aufkommt, macht gar nichts. Zeit für die Siesta, wenn die flirrende Mittagshitze hereinbricht die Fensterläden zu schliessen und im kühlen Schlafzimmer in einen tiefen Schlaf zu fallen. Zu dieser Zeit verpasst man nichts. Wer diesen Mediterranen Rhythmus einmal kennen gelernt hat, möchte ihn nicht mehr missen. Wer richtig erholt von seinem Urlaub heimkehren möchte, sollte es unbedingt ausprobieren.

Das Petit Hotel in Fornalutx – wo könnte man schöner und stilsicherer wohnen und die Siesta geniessen?

Das Petit Hotel Fornalutx auf Mallorca eine Augenweide und Refugium auf Mallorca.

Wo könnte man schöner entspannen und die Seele baumeln lassen?

Das „Petit Hotel“ hat zwei Eingänge. Alte Türen mit grossen, blitzsauberen Glasscheiben lassen in das Innere blicken. Ein historisches Kleinod, Möbel, Vasen, Blumen, koloriertes Glas und mehr erwecken das Interesse des Betachters, in der kleinen historischen Gasse von Fornalutx. Historisch, nicht verstaubt, moderne Details, ein stylischer Teppich oder Vasen vermischen die Vergangenheit mit dem Heute und geben den Schuss Modernität, der dem Alten die Frische gibt, nicht antiquiert zu wirken. Die Innenarchitektin, Tochter des Eigentümers, leistete ganz wunderbare Arbeit. Der Eindruck in einem historischen, modernen Herrenhaus  zu sein, entsteht. Ruhig ist es, schön, besonders schön, stilvoll, aufregend, denn ist man eingetreten, erhascht man die ersten Blicke in den grossen Orangenhain hinter dem Hotel, den Pool, die Terrasse für das Frühstück, die Blicke auf das Gebirge und das Tal von Sóller. Es fühlt sich gut an. Von Hotel, keine Spur. Die Rezeption fällt gar nicht auf. Was für ein Ort. Kaum eingetreten fühlt man sich zu Hause!

Das Petit Hotel Fornalutx auf Mallorca eine Augenweide und Refugium auf Mallorca.

Im Petit Hotel in Fornalutx betritt man eine andere Welt.

Das belgische Besitzer-Ehepaar hat aus einer ehemaligen Wohnstätte für Nonnen, zwei verwinkelten Häusern mit herrlichem Garten, Blick ins Tramuntana Gebirge und nach Sóller, ein unvergleichliches Kleinod geschaffen. Mit viel Liebe und Engagement hat der ehemalige Mediziner und Weltumsegler mit seiner charmanten Frau etwas ganz einzigartiges geschaffen. Jedes Zimmer ist anders, alles atmet Geschichte und ist stilsicher mit viel Gespür und Liebe zum Detail in ein zu Hause auf Zeit verwandelt worden. Die wenigen Zimmer beherbergen ein angenehmes Publikum. Tagsunter lässt sich im weitläufigen Orangenhain auf einer Liege ungestört entspannen, der plätschernde kleine Pool lädt zur Abkühlung. Abends findet man bei offenem Fenster und frischer Bergluft in absoluter Stille tiefen Schlaf. Das Frühstück auf der Terrasse unter schattigen Bäumen sucht seinesgleichen. Kein Wunder, das die meisten Gäste immer wieder kommen. Mittlerweile hat das Haus seinen durchaus berechtigten Preis. Aber man muss ja nicht unbedingt zur Hauptsaison kommen.

Die Gegend um Fornalutx – mehr als in einen Urlaub passt.

Badebuchten an der Westküste Mallorcas locken mit türkisfarbenem Wasser zum Baden.

Buchten wie aus dem Bilderbuch locken zum Baden.

Mallorca Neulinge, die vornehmlich an den „Ballermann“ und „König von Mallorca“ denken, werden überraschst sein, was diese Insel alles zu bieten hat, an landschaftlicher Schönheit, Kulinarik und Kultur. Nicht umsonst besitzt Herbert Grönemeyer in Sóller ein Anwesen, unweit in Valdemossa Michael Douglas oder an der Küste Claudia Schiffer. Die Liste der prominenten Immobilieneigentümer auf Mallorca liesse sich endlos fortsetzen. Ob Boris Becker, Michael Schuhmacher, Niki Lauda, Naomi Campbell, Franz Beckenbauer, David Beckham, die Liste würde Seiten benötigen. Mallorca ist ein Treffen der Weltstars egal aus welchem Metier. Das hat seinen Grund: Mallorca ist einzigartig, vor allem die Region und Küste die das Tramuntana Gebirge umgibt.

Port Sóller in der Nähe von Fornalutx auf Mallorca lädt zum Baden und zu kullinarischen Verführungen in erstklassigen Restaurants.

Port de Sóller nahe Fornalutx lockt mit einer Badebucht und erstklassigen Restaurants.

Die Umgebung von Fornalutx lässt keine Wünsche offen. Sonnen- und badehungrige finden schon in Port de Sóller einen grossen Strand. Wer es idyllischer und romantischer liebt, sucht sich an der Steilküste eine der unzählige Badebuchten. Die meisten sehen aus wie aus einem Bilderbuch Mallorca, mit kristallklarem Wasser, sandiger Bucht und schattenspendenden Kiefern. In viele muss man zu Fuss absteigen, was die Anzahl der Badegäste sehr einschränkt. Dort geniesst man die Ruhe.
Auch Radsportler, besonders Rennradfahrer finden eine herrliche Spielwiese. Das Tramuntana Gebirge bietet, gerade in der Vorsaison, wenn das Klima schon mild ist und die Strassen ausgestorben, ein erstklassiges Trainingsrevier, um sich für die kommende Radsaison einzutreten. Die Pass-Strassen sind alle von angenehmer Steigung, nicht so brutal wie mancherorts in den Alpen. Genau richtig für den Saisonstart. Wanderliebhaber kommen im Tramuntana Gebirge ebenfalls auf ihre Kosten und wer es dabei spirituell liebt wird herausfinden, dass das Gebirge von einem Netz alter Pilgerpfade durchzogen ist, die die erstaunlich grosse Anzahl an Klöstern in dieser Region miteinander verbinden. Auch Mallorca hat seinen „Jakobsweg“ für jene, die nicht mit der touristischen Masse pilgern wollen.

Palma de Mallorca eine geschichtsträchtige, reiche und beeindruckende Stadt.

Die Kathedrale „Santa Maria“ von Palma de Mallorca auf den Grundmauern der einstigen Moschee errichtet.

Wer einen Tag in der Hauptstadt Palma verbringen will und das erlebnisreich gestalten möchte, kann über den alten Fussweg von Fornalutx in einer Dreiviertel-Stunde zur historischen Bahnstation nach Sóller absteigen und mit der historischen Bahn, dem „Ferrocarril“ direkt ins Zentrum von Palma fahren. Die Bahnstrecke windet sich erst malerisch über den „Coll de Sóller“, teils abenteuerlich durch kleine Tunnels, weshalb auch bei grösster Hitze die Mitnahme eines Pullovers ratsam ist und verläuft dann durch Orangen-, Zitrus- und Olivenhaine in die Hauptstadt. Wunderschön. Wer abends schnell retour möchte, nimmt einfach den komfortablen Bus. Ein Erlebnis.

Die Mauren hinterliessen ihre Spuren auf Mallorca. Ein Idyll der Botanischer Garten Jardines de Alfàbia.

Botanischer Garten aus der Zeit der Mauren – „Jardines de Alfàbia“.

Unzählige Bücher dokumentieren die Entdeckungen, die man in Mallorca machen kann. Vieles ist nicht unweit von Fornalutx wie die maurischen Gärten „Jardins d’Alfàbia“ die Ben Abet in der Zeit der Mauren anlegte, das weltberühmte Valdemossa, in dem schon Frederic Chopin Zeit verbrachte oder auch kulinarische in der erstklassigen Gastronomie der Insel. Mallorca und vor allem die Gegend um Fornalutx bietet für jeden etwas.

Noch eine Frage: Wie spricht man eigentlich „Fornalutx“ aus?

Fornalutx, Mallorca: Die Besucher betrachten das Dorf, die Bewohner die Besucher.

Die Besucher betrachten das Dorf, die Bewohner die Besucher.

Das ist nicht so eindeutig, auch wenn viele meinen, sie wüssten es ganz genau. Mallorca ist eben Spanien. Vieles ist möglich, denn Spanisch ist nicht Spanisch. Vier Amtssprachen gibt es in España. Ein Kastilier spricht es anders als ein Katalone, Galizier oder gar Baske aus. Wer auf Mallorca verstanden werden will, hält sich am besten ans Katalan, denn das waren und sind die Herren dieser wunderschönen Insel. „Fornalutx“ einfach wie „Lutscher“ aussprechen. Dann ist man auf der sicheren Seite. Nicht mit einem lispelnden und langgezogenem „… lußßß“. Das würde einen als Sympathisant der Kastilier, als Nordmenschen aus Madrid, enttarnen. Und wie Katalanen dazu stehen, das zeigt jedes Fussball-Match Barca gegen Royal oder das Unabhängigkeits-Referendum, das am 1. Oktober 2017 stattfinden wird. „Fornalutsch“ – das bringt Sympathiepunkte auf dieser schönen Insel.

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